(29.Okt.16) Reaktionen auf Nachweis von Unwahrheiten gegenüber Rat und Öffentlichkeit

im Artikel des Gladbecker Stadtspiegels vom 21.10.2016 wird ausführlich über das Ergebnis der Recherchen der „Linken“ berichtet und im Ergebnis öffentlich gemacht, dass der Gladbecker Bürgermeister Rat und Öffentlichkeit getäuscht hat, um zum Schaden der Stadt und zum Nutzen seiner „Freunde“ in Bund und Land den Bau der A52 durch Gladbeck durchzusetzen.

Es ist nur schwer verständlich, dass die von uns gewählten Ratsmitglieder der (nicht mehr ganz so) großen Parteien bzw. Fraktionen, insbesondere der CDU, die Sachauseinandersetzung trotz klarer Sachlage vernachlässigen. Die Bürger haben die Herrschaften doch nicht deshalb gewählt, dass sie dem Bürgermeister und seiner Verwaltung eine öffentliche Plattform bieten, auf der sie applaudieren dürfen. Vielmehr besteht ihre mit Verfassungsrang ausgestattete Aufgabe im Kern darin, die Verwaltung und ihren Hauptverwaltungsbeamten zu kontrollieren. Das sollten sie, so meine ich, wenigstens dann tun, wenn naheliegt, dass die Bürger der Stadt und sie selbst in einer so epochal wichtigen Angelegenheit wie dem Bau der A52 durch Gladbeck an der Nase herum geführt werden. Stattdessen: gemeinsames Schweigen in der Ratssitzung am 26.10., trotz provozierend unklarer Angriffe des Bürgermeisters gegen seine „Feinde“ in der Stadt.

Ebenso ist es nicht nachvollziehbar, dass die WAZ als die einzige, verbliebene Bezahlzeitung mit Gladbecker Lokalteil anders als unser Anzeigenblatt nicht oder nur verkrüppelt über die aufgedeckten Täuschungen des Bürgermeisters berichtet hat. Außerdem hat sie trotz intensiver Information kein Wort zu dem vom Bürgerforum Gladbeck initiierten Kommunalaufsichtsverfahren veröffentlicht (siehe dazu Pressemitteilung vom 21.10.2016). Stattdessen füllt die WAZ ihre Lokalseiten in den letzten Tagen zum Beispiel mit seitenlangen Artikeln über Goldhochzeiten, Reisen von Seniorengruppen und die Aufstellung eines neuen Geräts auf einem Spielplatz (mit großem Bild des Bürgermeisters).  Für ein Abonnement, das jetzt gegen 400 Euro im Jahr kostet, sollten die Bürger kritischere Berichterstattung zu wichtigen, kommunalpolitischen Themen erwarten können. Denn auch die Presse hat als „vierte Gewalt im Staat“ die Aufgabe zur kritischen Begleitung staatlicher und kommunaler Organe, deshalb genießt sie besonderen Schutz. Wenn sie ihren daraus resultierenden, grundlegenden Verpflichtungen nicht mehr nachkommen möchte, weil sie vielleicht Reaktionen des Rathauses fürchtet, können wir uns das Geld für ihren Bezug sparen. Der kostenfreie Stadtspiegel und der ebenfalls freie Besuch der Website der Stadtverwaltung und des Bürgerforums e.V. informieren uns besser.