(April.15) Das Bürgerforum trauert um Karl-Heinz Ochlast

 
 karl-heinz   Karl-Heinz Ochlast
1947 - 2015

 
Ein ganz toller Mensch

Wir sind unermesslich dankbar für einen tollen Menschen, den wir ein Stück seines großartigen Lebensweges begleiten durften.

Traurig sind wir über den menschlichen Verlust eines außergewöhnlichen Seelenverwandten, der uns viel zu früh verlassen hat. Dennoch verspüren wir eine gewisse Freude, mit ihm gemeinsam die wesentlichen Dinge des Lebens erblickt zu haben. Karl-Heinz Ochlast besaß die Gabe, die Umgebung so zu entdecken und so zu interpretieren, dass viele seiner Begleiter auf den zahlreichen Touren die eigenen alltäglichen Wege und Orte danach mit unvergeßlichen Bildern und Hintergrundgeschichten verknüpften. Er war mit der Natur im wahrsten Sinne des Wortes verwurzelt und seine Liebe zu ihr war jederzeit deutlich spürbar. Trotz seines enormen Wissens über die Natur, der Gladbecker Heimat und der Gladbecker Stadtgespräche von Hinz und Kunz war er immer jemand mit glaubwürdiger Bodenhaftung, der sich von niemanden verbiegen ließ und immer ein offenes Ohr, vor allem ein Herz, für andere Menschen hatte.

Karl-Heinz Ochlast war uns mit seinem ruhigen und fröhlichen Gemüt ein menschliches Vorbild mit großem Verantwortungsbewußtsein. Er hatte das Herz am rechten Fleck und war authentisch mit seiner liebenswerten Art. Er lebte und liebte Gladbeck mit großer Leidenschaft, am liebsten unter freiem Himmel, egal bei welchem Wetter. Karl-Heinz Ochlast war aber mehr als ein Gladbecker Urgestein, er verewigte mit seinen vielen Fotos die schönsten, eher unbekannten Seiten Gladbecks, welche sich problemlos mit den Postkartenmotiven von beliebten Reisezielen messen konnten und können. So manche Besucher von außerhalb dürften darüber erstaunt gewesen sein, dass diese Bilder aus dem Ruhrgebiet kommen. Einen häufigen Satz, den er bei der Betrachtung seiner beeindruckenden Naturfotos und zahlreichen Präsentationen wohl immer wieder zu hören bekam, war; „Wo ist das denn?". Er antwortete dann souverän, aber in gewohnter Bescheidenheit: „in Gladbeck". Meist gab er noch die Auskunft darüber wo sich die Örtlichkeit genau befindet, die er da abgelichtet hatte und er erzählte immer eine hörenswerte Geschichte dazu, die selbst Ortsansässige und ausgebildete Naturexperten nicht unbedingt wussten.Seine Gladbecker Heimat, die für ihn nicht an der Stadtgrenze aufhörte, war sein Lebensraum, den er regelmäßig erkundete. Noch bevor das Wort „Klimawandel" in aller Munde war, hatte Karl-Heinz Ochlast seine klimaneutrale Mobilitätsform mit dem Fahrrad gefunden. Er demonstrierte tagtäglich, weit weg von ideologischen Eitelkeiten, dass ein Leben auch ohne Auto im Ruhrgebiet möglich ist.

Es gibt nur wenige, die so wie Karl-Heinz Ochlast die Dinge am Wegesrand sofort erkennen, so wie er sie gesehen hat. Er hatte ein Gespür für den richtigen Augenblick und ein Gefühl dafür, wann Ort und Zeit im Jahr am besten waren um die schönsten Naturmomente in unserer Region zu erleben. Anders lassen sich seine beeindruckenden Bilder nicht erklären. Zu jedem Bild konnte er die zugehörige Geschichte so erzählen, als wäre er selbst gerade mit seinen Zuhörern vor Ort. Karl-Heinz Ochlast war ein gutmütiger Mahner mit Weitblick und einem außergewöhnlichen Bewusstsein über die Verletzbarkeit von Natur und Umwelt. Ihm war es sehr wichtig die Schönheit und die Vielfalt unserer Region vielen Menschen zu vermitteln, ohne sich dabei selbst in den Fokus zu rücken.

Dass er bis heute eine weitbekannte Persönlichkeit in Gladbeck und Umgebung wurde, lag sicherlich daran, dass er ein liebenswerter Mensch mit einer überzeugenden Botschaft war, die offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Wir ziehen unseren Hut vor dieser Lebensleistung. Wie viel Worte tatsächlich nötig wären um diesen außergewöhnlichen Menschen zu würdigen, vermögen wir nicht zu ermessen. Eines wissen wir aber ganz sicher, er wird uns sehr fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner lieben Familie, die unglaublich stolz sein kann ihn gehabt zu haben.

In unseren Gedanken lebt Karl-Heinz Ochlast weiter, denn er hat uns ein starkes Vermächtnis hinterlassen, welches wir in Würde ehren werden. Der Abschied von einem vertrauten Menschen fällt schwer, vor allem da er als Freund gegangen ist.

 

Wir wünschen Dir da Oben alles Gute

Deine Weggefährten vom Bürgerforum Gladbeck,

Stephan Müller, Matthias Raith, Olaf Jung und Andreas Gastreich