(03.Nov 15) Berliner Gespräche

Nachdem das „Plädoyer für eine bessere Mobilität“ auf erhebliches Interesse im Bundestag gestoßen ist, haben Bürgerforum–Chef Matthias Raith und sein Stellvertreter Stephan Müller auf Einladung mehrerer Bundestagsabgeordneter von SPD, Bündnis 90 /Grüne und Die Linke am 02. u. 03.11.2015 intensive politische Gespräche in Berlin geführt.

(vlnr) Arno Klare, Stephan Müller, Gustav Herzog, Matthias RaithInsbesondere bei einem von viel Sachverstand geprägten Treffen mit Gustav Herzog, dem in der SPD-Fraktion für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) zuständigen Berichterstatter, und Arno Klare, MdB aus Mülheim /Essen und Mitglied des Verkehrsausschusses, stimmten die Gesprächspartner überein, dass die Lösung der akuten Verkehrsprobleme wie die Situation auf der B224 sorgfältig geprüft werden sollte, bevor die A52 im Bedarfsplan des Bundesverkehrswegeplans festgelegt werde. Die bestehenden und vom Bürgerforum aufgezeigten Alternativen sollten, so die Abgeordneten, sorgfältig in das weitere Verfahren eingeführt und zum Gegenstand weiterer Entscheidungen gemacht werden. Insbesondere sei die Planung eines langen Tunnels durch Gladbeck wohl nicht zielführend, weil er nicht finanzierbar sei. Verabredet wurde, die Gladbecker Problematik im Rahmen der bevorstehenden Anhörung zum BVWP 2015 im Einzelnen darzustellen. In Betracht kommen könnte auch die Durchführung eines Modellprojekts, an dem sich aber auch das Land federführend beteiligen müsse.

Die Vorschläge im „Plädoyer“ des Bürgerforums fielen insgesamt auf sehr fruchtbaren Boden. Die Gesprächspartner haben verabredet, dass sie kurzfristig weitere Informationen austauschen und das Gespräch nach Offenlage des Entwurfs zum BVWP 2015 konkretisieren werden. Auch Abgeordnete der Grünen und Linken, mit denen die Gladbecker Aktivisten gesprochen haben, haben zugesagt, sich in dieser Richtung für die Weiterverfolgung der Vorschläge des Bürgerforums einzusetzen, weil sie sehr lösungsorientiert seien und beispielhaft auch für andere Vorhaben in der Republik verwendet werden könnten.

Möglicherweise, so der erzielte Konsens, könne mit den vorhandenen Alternativen nachgewiesen werden, dass die Autobahn durch Gladbeck keine nachhaltige Lösung sei und Vorteile für den Fernverkehrs geschaffen werden könnten, ganz ohne neue Autobahn auf Gladbecker Gebiet.

In seinem Grundsatzpapier „Plädoyer für eine bessere Mobilität auf der Nord-Süd-Achse zwischen Marl, Gladbeck, Bottrop und Essen“ belegt das Bürgerforum anhand vieler Fakten und Einzelnachweise, dass für eine dritte Autobahn durch Gladbeck kein langfristiger, nachhaltiger Bedarf bestehe. Die Initiative zeigt darin auf, wie mit einem Bündel von Möglichkeiten zur Verkehrslenkung und begleitenden multimodalen Maßnahmen unter Einbeziehung von Bus, Bahn und (Elektro-) Fahrrad die Probleme auf der Nord-Süd-Achse durch die Region kurzfristig zu lösen sind. So könnten nicht nur Steuermittel in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro für wichtigere und baureife Verkehrsprojekte verwendet werden. Bedeutsamer sei, dass  die Lebensqualität und Mobilität der Anwohner und die Interessen der heimischen Wirtschaft ohne Beeinträchtigungen des Fernverkehrs und unter Verbesserung der Situation von Gesundheit und Umwelt verbessert werden könnten (Text hier als pdf).


Der Stadtspiegel schreibt zur "Politiker-Berlindelegation" am 3.11.15 in Berlin: "B 224/A 52: Mehrköpfige Gladbecker Delegation reist am 3. November zu Gesprächen im Bundesverkehrsministerium nach Berlin" und  "Isolierte Lösung soll verhindert werden".

WAZ schreibt zu Berliner Gespräche: "A52 kein längerer Tunel, kein Unterflieger", "xxx"

PresseMitteilung des  BF-GLA zum Ergebnis Berliner Treffen 

Der Gesprächsbilanz wird mit "Neues Angebot zum Bau der A52: Gladbecker Delegation sieht 'spürbare Verbesserungen'!" kommentiert. Angeblich soll der Abschnitt zwischen A42 Essen und A2 einschl. Autobahn-Kreuz in Wittringen auf jeden Fall gebaut werden, bei folgenden unverbindlichen Fakten:
  - Überflieger wird überarbeitet, kein Unterflieger
  - Schallschutzwände sollen besser werden
  - Ausbau der B224 E-BOT-GLA soll vor AK-Bau A2/B224 erfolgen
  - Baubeginn sei erst, wenn die Finanzierung für beide Bauabschnitte durch den Bund gesichert ist
  - Wenn GLA sich für einen Ausbau durch die Stadt entscheide, sollen die Bauabschnitte in einem Zug realisiert werden.

Der Gladbecker Stadtplanungs- und Bauausschuss wird sich am 5.Nov.16:00 (öffentlich) mit dem Ergebnis des Gespräches beschäftigen und
der Rat in seiner Rats-Sitzung am 26.Nov.16:00 (öffentlich) das Thema diskutieren und darüber entscheiden müssen. 

Bitte kommen Sie zahlreich zu beiden öffentlichen Sitzungen (Sitzungssaal GLA Altes Rathaus).