(24.Apr 20) Leserbrief zum Artikel "Weniger Verkehr gleich saubere Luft?" in der WAZ Lokalausgabe vom 22.04.2020

Die WAZ Darstellungen von Herrn Harks, dem Leiter der städtischen Umweltabteilung, beruhen leider auf falschen Grundlagen. Die Messstation, auf die er sich bezieht, steht entgegen seinen Ausführungen nicht an der B224, sondern an der verkehrsarmen Goethestraße. Die Station ist dort bewusst mehr als 50m entfernt von der B224 platziert worden, damit ihre Ergebnisse nicht durch die Abgase des Durchgangsverkehrs beeinflusst werden. Das führt dazu, dass schon deshalb alle auf den Messungen in der Goethestraße basierenden Argumente von Herrn Harks aus der Luft gegriffen sind. Hinzu tritt, dass man einen einmaligen, günstigen Stundenwert (20.4.20 10 Uhr) nicht mit Durchschnittswerten z.B. von 2019 ins Verhältnis setzen kann. Ohnehin taugen auch die Durchschnittswerte für 2020, wenn sie nach Jahresende vorliegen, wegen der überall geringen Luftschadstoffe während des aktuellen Lockdowns nicht als Vergleichswerte für eine Prognose und zur Ableitung lokaler Maßnahmen.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Kleinreden der kontinuierlich grenzwertigen Schadstoffimmissionen entlang der B224 kann allenfalls Politikern und Akteuren im Rathaus dazu dienen, verkehrslenkende Maßnahmen für die B224 wie Tempo 50 oder ein Nachtfahrverbot für Lkw zu torpedieren.
Wegen der Gefahr von Missverständnissen, wie sie zum Beispiel jetzt durch die Schlussfolgerungen von Herrn Harks in die Welt gesetzt worden sind, verwendet sich das Bürgerforum Gladbeck mit Nachdruck dafür, dass die Messtation an der Goethestraße entweder ersatzlos abgebaut oder am Rand der B224 neu platziert wird.
Matthias Raith
Bürgerforum Gladbeck