(30.Nov.16) Engpässe im Straßenbau

Ein groß aufgemacher Artikel in der WAZ Gladbeck zeigt:

  1. Starke Kräfte in unserem Staat meinen immer noch, man könne Engpässe und wirtschaftliche Probleme ganz einfach, nämlich mit immer neuen Straßen, beseitigen. Die Sorge um das Wohl der – insbesondere in der dichten Ballung des Ruhrgebiets - von Immissionen übel beeinträchtigten Menschen spielt dabei offenbar keine Rolle. Das ist eine aus der Zeit gefallenen Denke des letzten Jahrhunderts. Zukunft kann man so nicht gestalten.
  2. Die Presse übernimmt die Positionen der Straßenbauer kommentarlos und völlig unkritisch. Den im Artikel beschriebenen „Stillstand der Region“ kann ich beim besten Willen nicht feststellen. Und wenn es wirtschaftliche Probleme gibt, dann sind sie nicht durch fehlende Straßen verursacht.
  3. Insgesamt ist die Darstellung der WAZ aber ein Kompliment für unsere Arbeit. Wir machen es den Beton- und Asphaltfreunden schwer. Das ist gut so.
  4. Vielleicht kommt den Straßenfreunden dann angesichts der besonderen „Engpässe“, die ihnen betroffene Bürger bereiten, irgendwann die Einsicht, dass Straßenbau kein Selbstzweck ist, sondern dienende Funktion für die Menschen hat. Ihr Bau ist nur dann legitim, wenn die Menschen neue Straßen wirklich wollen und brauchen. Maßstab staatlichen Handelns ist der Mensch, und nicht das partikulare Interesse von Planern, Straßenbaubetrieben, Tiefbauern und der Transportwirtschaft.