Beiträge des Bürgerforums
(09.Nov.16) ADFC- FAHRRADKLIMA-TEST 2016
Macht das Radfahren in Deiner Stadt Spaß? Sind die Radwege und -spuren in gutem Zustand? Fühlst Du Dich sicher, wenn Du mit dem Rad unterwegs bist? Hat Deine Stadt ein Herz fürs Rad?
Bewerte hier in nur 10 Minuten die Situation für Radfahrer/innen in Gladbeck.
Gib Politik und Verwaltung damit eine wichtige Rückmeldung aus Sicht der „Alltagsexperten“! Deine Praxiserfahrung ist gefragt!
Mit einer ersten Aktion zum Radverkehrskonzept „Fahrradfreundliches Gladbeck 2025“, will auch die StadtGladbeck mit einer Umfrage von Ihnen wissen "Wie fährt man Rad in Gladbeck – 2016?". Fragebogen gibts im Rathauseingang oder hier als online-Fragebogen.
Mehr zum Thema hier unserer Rubrik Radwege.
(02.Feb 20) PM Ortstermin Bürgerforums Gladbeck am Fußgängerübergang B224/Schützenstraße am 06.02.2020
Als vollen Erfolg wertet das Bürgerforum Gladbeck den Ablauf des Ortstermins am Fußgängerübergang Schützenstraße / B224 am 06.02.2020. Seiner Einladung sind Ratsmitglieder der CDU, der SPD, der Grünen und der Linken gefolgt.
Alle Anwesenden konnten sich plastisch von der Gefahr überzeugen, denen Fußgänger und Radfahrer beim Queren der B224 ausgesetzt sind. Die umgehende Anordnung einer Geschwindigkeitsreduzierung auf der B224 von zurzeit 70km/h auf 50km/h würde nach Auffassung des Bürgerforums diese Gefahrenlage erheblich entschärfen. Dies belegen die baubedingte, 15-monatige Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit in den beiden vergangenen Jahren, aber auch die Erfahrungen in Dortmund mit einer vergleichbaren Situation an der B1, für die jetzt durchgehend Tempo 50 gilt. Den anwesenden Politikern konnten Vorstandsmitglieder des Bürgerforums die gefährliche Situation im Einzelnen darstellen. Noch vor Ort begannen die Diskussionen der Lokalpolitiker, was wer wann wohl machen könne, um Abhilfe zu schaffen.
Das Bürgerforum erwartet von der Stadtverwaltung, dass sie sich im Rahmen ihrer Zuständigkeit endlich für eine effektive Gefahrenabwehr einsetzt, auch wenn der landeseigene Straßenbaubetrieb und die Polizei weiterhin meinen, ein möglichst ungehinderter Fernverkehr quer durch die Stadt und nicht die Menschen müssten geschützt werden.
Die den Politikern übergebene und im Anschluss an den Termin nochmals zugesandte Lagebeschreibung hat (auszugsweise) den folgenden Wortlaut:
- Der Raum gegenüber der Schützenstraße zum Abwarten bei Rotlicht ist für Zeitphasen größerer Belastung (z.B. vor Schulbeginn) deutlich zu klein. Insbesondere Radfahrer / Schüler müssen direkt am Fahrbahnrand der B224 auf Grünlicht warten, also unmittelbar an der Fahrspur rechts fahrender LKWs, obwohl diese 70km/h und sogar schneller fahren.
- Wegen der langgestreckten Rechtskurve können Fußgänger / Radler, die an der Fahrbahn warten oder die Fahrbahn betreten, aus Richtung A2 kommende Fahrzeuge erst wenige Sekunden sehen, bevor diese die Höhe des Übergangs erreichen. Das ist für alle Querenden eine außerordentlich bedrängende Situation. Hohes Tempo und in seinem Gefolge Rotlichtverstöße können so unmittelbar zu schweren Personenunfällen führen. Gefährlich und völlig unübersichtlich wird die Lage bei Regen, Dunkelheit, Nebel, Glatteis oder Schneefall.
- Aus Richtung A2 fahrende Autofahrer können die Fußgänger nicht so rechtzeitig erkennen, dass sie noch bremsen oder nach links ausweichen können. An der Fahrbahn aus Richtung A2 gibt es keine besonderen Hinweise auf Querende, insbesondere keine Vorschriften zur Reduzierung der Geschwindigkeit.
- Wartende können nicht davon ausgehen, dass rechts fahrende LKW im Sinne eines „Manövers der letzten Sekunde“ nach links ausweichen. LKW brauchen den gesamten rechten Fahrstreifen, im dichten Verkehr belegen Kfz aller Größenordnungen die Überholspur.
- Der Übergang ist nicht beleuchtet, er verfügt weder über einen optischen Schutz noch über ausreichende physische Barrieren gegen auf der B224 fahrende Fahrzeuge. Die Ampelphase reicht nur für diejenigen aus, die die B224 unmittelbar nach Grünschaltung zügig queren, nicht aber für Kinder, Senioren und Gehbehinderte.
- Auch vor oder an der Abbiegespur an der B224 aus Richtung Buer gibt es keinerlei Hinweise auf querende Personen. Der Übergang zwischen Verkehrsinsel und Bürgersteig ist nicht gesichert. Es fehlen Übergangshilfen jeglicher Art (Ampel, Warnlichter, Zebrastreifen etc.). Auf dem Bürgersteig ist die Aufstellfläche völlig unzureichend klein.
- Radfahrer aus Richtung Stadt können den Ampelübergang nur erreichen, wenn sie die Schützenstraße queren. Eine Sicherung für sie gibt es an keiner Stelle.
(05.Nov.16) Mehr Unwahrheiten zu Gladbecker "Vereinbarung"
Im WAZ Artikel "Bürgerforum scheitert mit Anzeige" und dem Stadtspiegel Leserbrief "Stellungnahme A52" vom 5.11.16 wird auf den erst kürzlich auf der Website der Stadtverwaltung Gladbeck veröffentlichten Entwurf der angeblichen Vereinbarung zur A52 zwischen Bund, Land und Stadt verwiesen. Wissen wir jetzt, dass diese nicht von Belang ist, weil sie dreiseitig angelegt ist und sie Bundesverkehrsminister Dobrindt, anders als in Kopf- und Unterschriftszeile vorgesehen, nicht unterschrieben hat.
Es ist schon seltsam. Mindestens ein halbes Dutzend Experten, einschließlich die Richter des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen, haben die Akten der Stadtverwaltung durchforstet und die angeblich „endverhandelte“ und abgeschlossene, dreiseitige Vereinbarung vergeblich gesucht. Der fürs Grobe abgestellte Gladbecker Verwaltungsmitarbeiter hat die allgemeine Verwunderung über ihr Fehlen schon im Frühjahr 2016 mit der veröffentlichten Behauptung zu entkräften versucht, das Original liege beim Bundesverkehrsminister, der werde, so seine nicht belastbare Prophezeiung, in wenigen Tagen unterschreiben. Die Stadt habe aber eine beglaubigte Abschrift des Originals. Das jetzt veröffentlichte Bilddokument ist indessen weder eine solche beglaubigte Ausfertigung noch war sie Gegenstand irgendwelcher Akten, sonst wäre das auf der Darstellung vermerkt bzw. erkennbar.
Der verwaltungskundige und sonst unbefangene Betrachter könnte deshalb auf die krude Idee kommen, die NRW-Beteiligten am gescheiterten Deal mit dem für den Autobahnbau verantwortlichen Bund hätten unter dem Druck der Enthüllungen der letzten Tage (siehe z.B. StadtSpiegel 11.03.14) in einem Manöver der letzten Sekunde die präsentierte Fassung gerade eben erst erstellt. Das darf man aber wohl kaum vermuten, und das wollen wir auch nicht. Denn Herr Groschek ist immerhin Spitzenpolitiker unseres Landes, und Herr Roland setzt sich stets intensiv für moralisch einwandfreies, politischen Verhalten ein. Beispielsweise hat er in seiner Rede vor dem Rat zur A52 vom 18.9.2014 ein flammendes Plädoyer für Verlässlichkeit und Wahrheit im öffentlichen Diskurs gehalten, siehe
Aus der Rede des Gladbecker Bürgermeisters, Herrn Ulrich Roland, zum Thema A52 vor dem Rat der Stadt am 18.9.2014,
bei der es um die für Gladbeck überraschende Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens für den ersten Abschnitt der A52 auf Gladbecker Stadtgebiet ging.
Die Gladbecker, so Roland, hätten sich im Ratsbürgerentscheid gegen die A52 entschieden. Der entscheidende Satz auf dem Stimmzettel habe gelautet: „Mit „Nein“ stimmen Sie gegen die finanzielle Beteiligung der Stadt. Mit „Nein“ stimmen Sie für einen Abbruch des Planungsprozesses der B224 zur A52 auf Gladbecker Stadtgebiet durch das Land Nordrhein-Westfalen.“
Michael Heinze, der zuständige Ministerialrat im NRW-Verkehrsministerium, habe zum Beispiel am 9.2.2012 in einer Großveranstaltung in der Mathias Jakobs-Stadthalle wörtlich erklärt (wird als Filmausschnitt in den Ratssaal eingespielt): „Wenn kein Konsens vor Ort besteht und auch die Finanzierung mittelfristig nicht gesichert ist, dann planen wir nicht mehr weiter.“ Das habe sich wie ein roter Faden durch jede Informationsveranstaltung gezogen.
Roland dazu wörtlich:
„Wenn man eine Erziehung mittlerer, bei mir christlicher Art und Güte, erhalten hat und halbwegs etwas von Ehrlichkeit zumindest unter erwachsenen Menschen hält, gerade bei solchen öffentlichen Prozessen, dann habe ich darauf vertraut, was uns gesagt worden ist. …
Was soll ich denn dann als Bürgermeister anderes machen? Soll ich sagen, wir sind in Sizilien und gehen nochmal in ein Hinterzimmer ein bisschen schachern?
Wenn wir jede Form von Verlässlichkeit, von öffentlicher Verlässlichkeit abschaffen, dann ist dieses Stück ein Paradebeispiel.“
…
„Wir alle müssen aufpassen, dass die Wahrheit nicht unter die Räder kommt. Ihr kennt alle meinen Slogan: „was moralisch falsch ist, kann politisch nicht richtig sein“.
end artikel
Was bleibt, ist, dass
- es die von manchen Gladbeckern erhoffte Planungs- und Finanzierungssicherheit für einen Tunnel definitiv nicht gibt. Der Bund sieht im Fernstraßenausbaugesetz wie schon vor 10 Jahren eine offene Trassenführung vor; die dem gegenüber unmaßgeblichen Planungsvorstellungen der NRW-Straßenverwaltung sind nicht zielführend, weil sie nicht von den gesetzlich festgelegten Absichten des Auftrag gebenden Bundes gedeckt sind; das Land darf den angeblich versprochenen Tunnel nicht finanzieren, und es hat dies auch nie zugesagt.
- der heutige, für die Gladbecker und Bottroper unerträgliche Zustand noch lange Jahre unverändert bestehen bleiben wird, wenn wir uns nicht entschlossen für eine Verbesserung der Mobilität in der Region einsetzen.
(29.Okt.16) Reaktionen auf Nachweis von Unwahrheiten gegenüber Rat und Öffentlichkeit
im Artikel des Gladbecker Stadtspiegels vom 21.10.2016 wird ausführlich über das Ergebnis der Recherchen der „Linken“ berichtet und im Ergebnis öffentlich gemacht, dass der Gladbecker Bürgermeister Rat und Öffentlichkeit getäuscht hat, um zum Schaden der Stadt und zum Nutzen seiner „Freunde“ in Bund und Land den Bau der A52 durch Gladbeck durchzusetzen.
Es ist nur schwer verständlich, dass die von uns gewählten Ratsmitglieder der (nicht mehr ganz so) großen Parteien bzw. Fraktionen, insbesondere der CDU, die Sachauseinandersetzung trotz klarer Sachlage vernachlässigen. Die Bürger haben die Herrschaften doch nicht deshalb gewählt, dass sie dem Bürgermeister und seiner Verwaltung eine öffentliche Plattform bieten, auf der sie applaudieren dürfen. Vielmehr besteht ihre mit Verfassungsrang ausgestattete Aufgabe im Kern darin, die Verwaltung und ihren Hauptverwaltungsbeamten zu kontrollieren. Das sollten sie, so meine ich, wenigstens dann tun, wenn naheliegt, dass die Bürger der Stadt und sie selbst in einer so epochal wichtigen Angelegenheit wie dem Bau der A52 durch Gladbeck an der Nase herum geführt werden. Stattdessen: gemeinsames Schweigen in der Ratssitzung am 26.10., trotz provozierend unklarer Angriffe des Bürgermeisters gegen seine „Feinde“ in der Stadt.
Ebenso ist es nicht nachvollziehbar, dass die WAZ als die einzige, verbliebene Bezahlzeitung mit Gladbecker Lokalteil anders als unser Anzeigenblatt nicht oder nur verkrüppelt über die aufgedeckten Täuschungen des Bürgermeisters berichtet hat. Außerdem hat sie trotz intensiver Information kein Wort zu dem vom Bürgerforum Gladbeck initiierten Kommunalaufsichtsverfahren veröffentlicht (siehe dazu Pressemitteilung vom 21.10.2016). Stattdessen füllt die WAZ ihre Lokalseiten in den letzten Tagen zum Beispiel mit seitenlangen Artikeln über Goldhochzeiten, Reisen von Seniorengruppen und die Aufstellung eines neuen Geräts auf einem Spielplatz (mit großem Bild des Bürgermeisters). Für ein Abonnement, das jetzt gegen 400 Euro im Jahr kostet, sollten die Bürger kritischere Berichterstattung zu wichtigen, kommunalpolitischen Themen erwarten können. Denn auch die Presse hat als „vierte Gewalt im Staat“ die Aufgabe zur kritischen Begleitung staatlicher und kommunaler Organe, deshalb genießt sie besonderen Schutz. Wenn sie ihren daraus resultierenden, grundlegenden Verpflichtungen nicht mehr nachkommen möchte, weil sie vielleicht Reaktionen des Rathauses fürchtet, können wir uns das Geld für ihren Bezug sparen. Der kostenfreie Stadtspiegel und der ebenfalls freie Besuch der Website der Stadtverwaltung und des Bürgerforums e.V. informieren uns besser.
(23.Okt.16) Antwort zu „IHK: Straßenplanung dauert zu lange“ WAZ
Grundsätzlich teilt das Bürgerforum Gladbeck, die Meinung im Artikel der WAZ „IHK: Straßenplanung dauert zu lange“ vom 20.10.2016. Unsere Wirtschaft braucht leistungsfähige Verkehrsverbindungen. Und niemand, sei es der Brummifahrer oder der Pendler, steht gern im Stau, weil bedarfsgerechte Straßen und attraktive andere Verkehrsmöglichkeiten fehlen.
Dass das Land NRW ungeachtet eines hohen Bedarfs dem Bund Geld zurückgeben muss, ist auch aus unserer Sicht schmerzlich.
Flüssiger Verkehr ist aber nicht Selbstzweck. Planung, der Bau von Infrastrukturen und der laufende Verkehrsbetrieb haben dienende Funktion für die Menschen und ihre Unternehmen. Falls der Neubau von Straßen unumgänglich sein sollte, müssen sie so gebaut werden, dass sie den Menschen nutzen und ihnen so wenig wie möglich schaden. Deshalb ist der Verkehrsbau in dicht besiedelten Regionen so sensibel. Wer einseitig im Interesse des Verkehrs immer schnellere Verbindungen fordert, wird an den Menschen und den zu ihrem Schutz erlassenen Vorschriften scheitern.
So darf beispielsweise die A52 und der Überflieger und Kreuz mit der A2 deshalb nicht durch Gladbeck Stadt gebaut werden, weil sie die Gesundheit vieler Menschen konkret gefährden würde. Gefahrenabwehr für Gesundheit und Umwelt hat Vorrang vor dem Bau der Autobahn. Für die Beseitigung des Engpasses B224 gibt es, zumindest in diesem Fall, gute Alternativen, die im Interesse der Transportwirtschaft und der Industrie ohne hohe Gefährdungspotentiale und komplexe Verfahren realisiert werden können. Solche Alternativen hat das Bürgerforum in seinem „Plädoyer für eine bessere Mobilität“ konkret nachgewiesen. Auch andere Autoren haben Vorschläge erarbeitet, denen man nur zu folgen braucht, um, ganz in Ihrem Sinne, einen verbesserten Verkehrswert zu erreichen.
Sicherlich verfolgen Sie Ihre in der WAZ vom 20.10.2016 erhobenen Forderungen mit Nachdruck und ernsthaft. Ihre Forderung nach mehr Planungspersonal, um in erster Linie die Einhaltung von Gesundheits- und Umweltschutzbestimmungen zu garantieren, unterstützen wir.
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